Tätigkeitsberichte von zwei Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres
Bericht 1 von Stefan Pascuale Clasen:
Für die Ausbildung des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik sollte man schon einen guten Abschluss und auch etwas handwerkliches Geschick mit bringen. In meiner Ausbildung komme ich meist mit Neubauten in Kontakt. Das heißt viel Lärm und Dreck, aber auch sehr viel Verantwortung und Eigeninitiative.
Wenn der Rohbau steht wird anfangs mit dem Bauherr eine Baubesprechung abgehalten. Man geht mit ihm durch den Neubau und bespricht wo die Schalter und Steckdosen eingebaut werden sollen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit. Wände werden aufgeschlitzt oder aufgestemmt und anschließend die Leitungen hineingelegt. Dann werden die Schalterdosen gefräst und anschließend die Dose eingegipst. Hierbei muss man ziemlich genau Arbeiten, weil sonst die Schalterdosen (oder Steckdosen) schief werden und hinterher schief Aussehen oder die eigentlichen Schalter nicht in die Dosen passen oder die Wippen der Schalter klemmen.
Wenn die Dosen alle eingesetzt und ausgerichtet sind beginnt für mich die Arbeit, die mir am meisten Spaß macht. Ich muss schauen, wie und wo welche Zuleitung entlang gelegt wird und welche Lampe von wo geschaltet wird. Hier kann man sich ziemlich frei entfalten (die Vorschriften sind natürlich einzuhalten). Da ja bekanntlich mehrere Wege nach Rom führen, kann man einen Raum auf verschiedene Arten installieren.
Wenn das alles gemacht ist, wartet man erst mal bis der „Putzer“ durch ist und die Wände im kompletten Neubau trocken sind. Danach werden die Schalter und Steckdosen installiert bzw. angeschlossen und meine nächsten Lieblingsarbeiten folgen. Die Montage der UV (Unterverteilung) bzw. des Zählerschranks. Darin werden die Automaten (Sicherungen) für die einzelnen Räume eingepackt, der FI (Fehlerstromschutzschalter) und der Stromzähler selbst. Wenn auch jetzt alles miteinander verdrahtet wird ist die UV fertig und man kann den Strom einschalten und das komplette Haus elektrisch „Prüfen“. Das heißt wir besichtigen alles nochmal, erproben und messen unsere erledigten Arbeiten. Im Anschluss werden Abdeckungen und Rahmen drauf gedrückt und der Rohbau ist von der Elektrik fertig installiert.
Meist wird noch eine SAT-Antenne (Parabol-Antenne) auf das Dach gebaut. Die Antenne wird auf dem Dach mit einem Sparrenhalter befestigt und ca. Richtung Süden ausgerichtet.
Die Berufsschule bringt einem den theoretischen Teil des Berufes bei. Formeln, Diagramme und Rechenaufgaben sind Schwerpunkt. Die Berufsschule sollte man nicht unterschätzen, dieses Theoriewissen wird teilweise in den Prüfungen abgefragt und kann zum nicht Bestehen der Gesellenprüfung beitragen.
Wer also gern selbstständig arbeitet, sich auch gern mal schmutzig macht und gern drin wie draußen arbeitet und dazu noch schwindelfrei ist, für den ist der Beruf des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik die erste Wahl.
Bericht 2 von Florian Volze:
Heute steht der E-Check in einem Kindergarten an.
Ein Geselle und ein Azubi laden die notwendigen Werkzeuge und Messgeräte in das Firmenfahrzeug ein und fahren los zum Kunden. Zwischendurch noch ein Stopp beim Bäcker.
Beim Kunden angekommen wird zunächst das Werkzeug ausgeladen. Mit Werkzeug und den Messgeräten im Gepäck betritt man den Arbeitsort und bespricht die Baustelle mit dem Kunden und klärt alle Ungereimtheiten.
Bei einer E-Check-Prüfung werden sämtliche elektrischen Geräte auf ihre elektrische Sicherheit getestet. Es werden bis zu drei verschiedene Messungen pro Kundengerät durchgeführt. Sind alle Messwerte im Sollbereich und besteht das Gerät die Sichtprüfung, so erhält es die Prüfplakette. Auf dieser sind Prüfer (die Firma), das aktuelle Prüfdatum und der nächste Prüftermin gekennzeichnet. Im Verlauf des Tages werden bis zu 120 Geräte geprüft und protokolliert. Der Sinn und Zweck dieser Prüfung ist der, das
• die weitergehende Sicherheit für den Menschen gewährleistet ist und
• dadurch ist der Besitzer dieser Geräte auf der rechtlich sicheren Seite.
Nach vollendeter Arbeit werden die Werkzeuge und Messgeräte wieder in den Firmenwagen gebracht. Dann folgt die Nachbesprechung auf der Baustelle und dann geht es wieder in die Firma, wo Werkzeug und Messgeräte zurück in die Firma gebracht werden. Anschließend wird noch der nächste Tag besprochen, Stundenzettel geschrieben und dann geht es ab in den Feierabend.